Hast du heute schon gelebt?
Seit 16 Monaten ist unser geschenktes Auto mit diesem Slogan beschriftet! Was für eine Frechheit, diese Aussage - jetzt?
Nein, für mich genau passend, gerade jetzt ist es so wichtig, sich diese Frage zu stellen. Denn seit einem Jahr, sind wir ja anderweitig beschäftigt. Wir lassen uns täglich mit vielen Informationen zum Thema Corona überhäufen. Nein, keine Angst darüber schreibe ich nicht, du darfst gerne weiterlesen.
Mich begeistert in dieser Zeit, dass bei vielen etwas ganz Neues erwacht. Wir wurden ausgebremst und eingeschränkt - aber nicht zum Verzweifeln, sondern es hat viele zum Nachdenken angeregt. Es geht darum, das Leben neu zu definieren und vielleicht unsere Haltung zu unserer Konsumgesellschaft zu verändern.
Was bedeutet für mich leben? Was ist mir wichtig? Um was geht es, wenn ich all die vermeintlich wichtigen Dinge nicht mehr tun kann oder habe? An was orientiere ich mich? Wo ist mein Anker im Sturm? Dies hat mich noch mehr in eine Auseinandersetzung mit mir selbst, mit Jesus und meinem himmlischen Vater gebracht. Das ist die Beziehung, die Nähe ohne Maske zulässt. Da gibt es keine Einschränkungen, der Dialog ist frei zu jeder Zeit. Er gibt mir die Antworten, die mir weiterhelfen.
Die Entschleunigung bewirkte bei mir, dass ich in diversen Bereichen meines Lebens genauer hinschauen musste. Dabei entdeckte ich, wo ich noch auf der Flucht war oder Themen verdrängte, die mich am eigentlichen Leben hinderten. Ich machte mir Gedanken, was es für mich bedeutet, im Hier und Jetzt das Leben und den Ausgleich zum Arbeitsalltag zu finden. Ich entdeckte eine neue Liebe zur Natur und zum Laufen. Im letzten Jahr bepflanzte ich ein Hochbeet mit meiner Freundin, das mein Mann für uns zuvor gebaut hatte. Ich habe gelernt, über mich und Dinge, die ich erlebt habe, mal herzhaft zu lachen, da die Musse dazu da war. Ich dachte über meine Beziehungen nach und überprüfte, weshalb ich sie lebe oder eben nicht. Dies setzte neue Energie frei, mit Kreativität Beziehung zu leben. Ich pflegte Beziehungen beim Spazieren oder telefonierte einfach mal öfter. Da und dort machte ich dennoch Besuche und lachte wieder gemeinsam mit anderen.
Ja, und zum Schluss nahm ich eine tiefe Dankbarkeit wahr über all die Kostbarkeiten, die sich neu entwickelt haben. Wir sind auch als Casa Immanuel unglaublich dankbar, dass wir in der ganzen Zeit, das Haus immer offen haben konnten. Wir durften ein Ort der Geborgenheit sein, an dem Menschen auftanken und Kraft schöpfen konnten. Ein Ort, an dem sie Orientierung finden in einer Zeit der Unsicherheit und sich wieder neu ausrichten durften.
Ich wünsche dir, dass du diese Zeit auch mehrheitlich kreativ nutzen konntest und Neues entdeckt hast, was ohne vielleicht nicht geworden wäre. Wenn du ermutigende Erlebnisse gemacht hast in dieser Zeit, teile sie doch mit uns. Du darfst uns gerne eine Mail schicken, damit wir uns mit dir freuen können. Wenn wir dich irgendwie unterstützen können, melde dich bei uns, wir sind weiter für dich da.
Zum Schluss: Mein Herzschlag ist es, dass viele Menschen in Bewegung gesetzt werden, inne zu halten und sich zu fragen, um was es in ihrem Leben geht.
Darum frage ich dich zum Schluss nochmals: Hast du heute schon gelebt?
Herzliche Grüsse
Monika Graf
Für den Gaumen ...
Anmeldung zum Mittagessen (nur Montag bis Freitag)
Für alle MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen und Tagesgäste: Bitte bis spätestens um 16 Uhr am vorigen Arbeitstag an- oder abmelden, Danke!