«Stiva Immanuel» als Begegnungsort eingeweiht

Seit kurzem hat die Casa Immanuel einen Herzensort mehr: die «Stiva», das «Wohnzimmer» im Erdgeschoss des ehemaligen Schopfes. Bei einem feierlichen Apéro haben wir Mitarbeiter gemeinsam mit Wegbegleitern den wunderschönen Raum am 26. Juni eröffnet.

Am Anfang stand ein Traum, erinnerte sich Geschäftsführerin Monika Graf in ihrer Ansprache vor den rund zwei Dutzend Mitarbeitern und Wegbegleitern: Vor 40 Jahren wünschte sie sich, einmal eine Crêperie zu betreiben. Sich treffen, lecker essen, dabei Herz teilen, lachen und weinen, spielen und einfach sein – das wär‘s. Doch manche Träume brauchen halt etwas länger, um in Erfüllung zu gehen. Seit dem Erwerb der Casa Immanuel vor knapp zwei Jahrzehnten lebte Monika ihren Herzschlag in verschiedenen anderen Bereichen aus – ihre Sehnsucht nach Gemeinschaft mit den Menschen im Umfeld war aber nie ganz gestillt. Da ist doch noch dieser Raum da drüben…

Genau, der Schopf! Ehemals ein Stall, später Abstell- und Rumpelkammer, bei der Gründung der Casa Immanuel eine stattliche Werkstatt, solide, ein wenig dunkel und muffig. Erst ein Arbeitsort, dann Raum für die gefrorenen Lebensmittel – stimmt, die Kühlzelle der Küche stand zeitweise hier! -, den Müllcontainer und was halt sonst nicht so gerne gezeigt wird. Viele Besucher des stilvollen Einweihungsfestes erinnerten sich noch gut: Das ganze Häuschen wie im Dornröschenschlaf, mit zugigem Büro und Holzlager unter dem Dach. So richtig «Leben in die Bude» kam erst 2016 mit dem Umbau des Schopfes: Im 1. Stock entstand ein Grossraumbüro, das wunderbare «Atelier» für Kurse, Sitzungen und Austausch im Team prägt das neue Dachgeschoss, daneben ist ein pinkfarbenes Zimmer für Verena Wursters Lebensberatung. Doch der Raum im Erdgeschoss, fest gegründet und «eigentlich» so zweckmässig – er suchte seine Bestimmung noch immer.

 

Ein Wohnzimmer für die Familie

«Das kann es ja nicht sein», dachten zwei wackere Männer vor vier Jahren und schauten sich den Raum genauer an. Facility-Mitarbeiter Benjamin Bieri und Architekt Didier Ettlin erwogen dies und das, mit viel Herzblut und gemeinsam mit anderen engagierten Mitarbeitern und Ehrenamtlichen sammelten sie Ideen und erarbeiteten unterschiedliche Vorschläge. Auch der Traum vom öffentlichen Café tauchte wieder auf – doch wurde bald klar, dass dieses im Moment nicht zur Casa Immanuel passen würde. Ein Raum der Begegnung «nach draussen» sollte entstehen, eine Brücke in die Lebensgemeinschaft, ein Ort zum Ankommen, Reden, Geniessen, Spielen, Lesen, Sein. Eine ganz schöne Knacknuss! Wieder wurde es still um «den Raum», weitere drei Jahre Geduld und Ausdauer waren gefragt. Nach und nach entstand das Bild eines «Wohnzimmers» für die Familie Casa Immanuel, wo sich alle um «die kochende Mutter» scharen und Gemeinschaft pflegen. «Im Herbst 2020 wurde uns plötzlich klar: Unsere Mutter ist die Kaffeemaschine!», erzählte Didier beim Apéro am sonnigen Samstagnachmittag schmunzelnd.

Ab dann ging es so richtig rund. Verwaltungs-Geschäftsleiter Michael Schmälzle brachte sich leidenschaftlich in die Planungsgruppe ein, Skizzen, Detailpläne und Materiallisten entstanden, Entscheidungen wurden getroffen. Mit seinen beiden ehrenamtlichen «Edelhelfern» Werner Frick und Urs Fischer konstruierte Benjamin die hochwertigen Einbauten in der «Stiva»: ein neues Lädeli, eine einladende Garderobe, ein edles Kiosk mit Kühlschrank für Getränke und frischen Leckereien, und eine kleine Küche mit einem innovativen Geschirrwagen, mit dem sich das Büffet schnell erweitern lässt. Mutige Farbe an den Wänden setzte dem Raum das i-Tüpfelchen auf. Nicht zu vergessen die 30 selbst gebauten Tischli sowie die neuen Stühle, die uns bereits seit einigen Wochen hervorragende Dienste leisten – und die wir mit privaten Spenden und liebevoller Unterstützung durch mehrere Firmen gewissermassen «nebenher» erwerben konnten!

 

Sicherheit, Geborgenheit, Ermutigung

«Einfach nur genial, was hier entstanden ist!», staunte Monika anlässlich der Einweihung am 26. Juni 2021. «Ich danke euch allen, die ihr euch für dieses Herzstück in unserem Werk engagiert und eingesetzt habt! Nun haben wir den Begegnungsort, an dem sich die Mitarbeiter, die Unterstützer, die Gäste und die Lebensgemeinschaft der Stiftung Casa Immanuel zusammenfinden können. Und sobald es die Corona-Massnahmen zulassen, ist hier jeder ganz herzlich willkommen!» Willkommen an einem Ort, an dem Sicherheit, Geborgenheit und Ermutigung sprichwörtlich zu spüren sind, ganz im Sinne von Johannes 13,35: Unsere liebevolle, wertschätzende, offene Gemeinschaft wird die Menschen «gluschtig» machen, sich auch auf den Weg in die Fülle und Weite ihres Lebens zu machen.

Grund genug also für die Gäste, das neue, einladend schöne «Wohnzimmer» so richtig einzunehmen: mit Erdbeerbowle, kalten Getränken und kleinen süssen und köstlichen Leckereien aus der Casa-Küche. Mit fröhlichem Austausch und entspanntem Sein, mit Geschichten von früher und Freude über das Geschaffte. Und mit einer sicht- und spürbaren Begeisterung über einen Ort, der das Zusammenleben innerhalb der «Familie» Casa Immanuel deutlich bereichert. Viva Stiva!

 

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Casa Immanuel aktuell, KW19

Für den Gaumen ...

Anmeldung zum Mittagessen (nur Montag bis Freitag)

Für alle MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen und Tagesgäste: Bitte bis spätestens um 16 Uhr am vorigen Arbeitstag an- oder abmelden, Danke!