Die Welt hat sich verändert. Themen wie Krieg, Pandemie, Energiekrise und Klimawandel versuchen, unser Leben, unsere Pläne, unsere Gedanken und Gefühle in Schach zu halten. Sicherheiten, die noch vor kurzem selbstverständlich waren, sind weggebrochen oder entziehen sich unserer Kontrolle. Ängste bis hin zu irrationalen Angststörungen können die Folge sein. Wie geht es dir? Hast du auch Angst?
Ängste gehören zu uns Menschen…
Die Angst gehört zu den Grundgefühlen von uns Menschen und hat vielfältige Erscheinungsformen – von der «einfachen» Angst vor Veränderung oder Blossstellung bis zu Zwängen oder gar lähmenden Panikattacken und Phobien, die unser Alltagsleben beherrschen. Angst hat aber nicht nur eine negative Seite. Sie dient uns Menschen auch als wichtige Alarmanlage, um auf aktuelle oder drohende Gefahrensituationen angemessen zu reagieren und dadurch Schaden abzuwenden. Sie hat also auch eine wichtige (Selbst-)Schutz- und Überlebensfunktion. Entscheidend ist wie so häufig das Mass: Ein Zuviel an Angst kann unser Handeln blockieren, ein Zuwenig reale Gefahren ausblenden lassen.
… doch wer beherrscht wen?
Jeder Mensch verfügt ab Zeugung über eine Grundausstattung an Gefühlen (wie Freude, Traurigkeit, Lust, Wut), die entwicklungsfähig und damit veränderbar sind. Somit kann auch jegliche Form der Angst gelernt, aber auch verlernt werden. Dies hängt ganz entscheidend von äusseren Einflüssen, Prägungen und Erfahrungen ab, die wir alle – aktiv oder passiv – im Laufe unseres Lebens machen, beispielsweise: langanhaltende Stresssituationen, ein gewalttätiges Umfeld, Naturkatastrophen, Terrorisierung, übersteigerter Drogen- und Medikamentenkonsum, dramatische Gesundheitsprobleme bis zu Todeserfahrungen. Solche Erlebnisse können Angststörungen auslösen. Wie ängstlich eine Person im konkreten Einzelfall reagiert, hängt von der individuellen Veranlagung und der eigenen Widerstandskraft (Resilienz) ab. Letztere kann trainiert werden!
Angst und Angsterfahrungen gehören zur Realität unseres Lebens. Die Herausforderung für uns Menschen ist somit der Umgang mit unseren Ängsten: Was hilft im konkreten Fall? Was hilft im Sinne einer gesunden Selbstfür- und -vorsorge auf mögliche Angst auslösende Ereignisse? Als Casa Immanuel geben wir darauf eine dreifache Antwort:
Körperlich: Unser Körper ist bedürftig nach gesunder Nahrung und Pflege! Achtsamkeit unserem Körper gegenüber (Hygiene und Bewegung) unterstützt die emotionale Stabilität und Ausgewogenheit. Wie sagten es doch schon die alten Römer: «Mens sana in corpore sano» (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper). Auch die Bibel spricht sich in 1. Korinther 6,19-20 für einen sorgsamen und liebevollen Umgang mit unserem Körper aus: «Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist, der in euch lebt und euch von Gott geschenkt wurde? Ihr gehört nicht euch selbst, denn Gott hat einen hohen Preis für euch bezahlt. Deshalb ehrt Gott mit eurem Leib!»
Seelisch: Unsere Seele hat das Bedürfnis danach, geliebt, angenommen und zugehörig zu sein! Wie wohltuend ist da die Zusage von Jesus selbst, der die Angst nur zu gut kannte: «Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden» (Johannes 16,33). Daher dürfen wir in unseren Ängsten wissen und darauf vertrauen, dass Jesus uns nicht nur versteht, sondern uns darin auch niemals allein lässt. Denn: «Unsere Liebe kennt keine Angst, weil die vollkommene Liebe alle Angst vertreibt.» Wenn wir uns in (selbst-)liebendem Verständnis in unseren Ängsten aufnehmen und uns der Dreieinigkeit zuwenden und zumuten, muss die Angst weichen. So wie der Schatten dem Licht weichen muss.
Geistlich: Unser Geist sehnt sich nach Wahrheit, Klarheit und Ewigkeit! Auch in diesem Punkt ist uns Jesus im Moment seiner grössten Not und Angst vorausgegangen: «Dann nahm Jesus die Jünger mit in einen Olivenhain mit dem Namen Gethsemane. Dort sagte er zu ihnen: «Bleibt hier sitzen, während ich ein Stück weitergehe, um zu beten.» Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus, Jakobus und Johannes, nahm er mit. Er war sehr traurig, und schreckliche Angst quälte ihn. Er sagte zu ihnen: «Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir.» Er ging noch ein bisschen weiter, sank zu Boden und betete: «Mein Vater! Wenn es möglich ist, lass den Kelch des Leides an mir vorübergehen. Doch ich will deinen Willen tun, nicht meinen.» (Matthäus 26,36-39). Jesus war gerade in Zeiten grosser Angst kein Einzelkämpfer. Er nahm seine engsten Freunde mit sich. Zudem betete er aus der Kraft des Heiligen Geistes zu seinem Vater und wurde bestärkt, in der Kraft des Heiligen Geistes seine Angst zu überwinden.
Die stärkste Antwort gegenüber der destruktiven Macht der Angst ist der Aufbau und die Pflege gesunder, tragfähiger und ganzheitlicher Beziehungen – zu mir, zu Gott und zu meinen Nächsten. Genau nach dem Vorbild von Jesus Christus!
Daniel Linder und das Casa-Team
PS: Wenn du mehr zum gesunden Umgang mit Ängsten erfahren und erleben möchtest, dann empfehlen wir dir unseren neuen Kurzkurs vom 3. bis 6. November 2022: Die Angst entmachten – Wie kann ich leben in der Unsicherheit dieser Zeit?
Für den Gaumen ...
Anmeldung zum Mittagessen (nur Montag bis Freitag)
Für alle MitarbeiterInnen, Ehrenamtlichen und Tagesgäste: Bitte bis spätestens um 16 Uhr am vorigen Arbeitstag an- oder abmelden, Danke!