Ich freue mich jedes Jahr, dass wir Ostern bei uns im Haus feiern und gemeinsam einen Osterweg gehen.

Am Sonntagmorgen stehen wir bei Tagesanbruch am Osterfeuer, im Wissen, es ist nicht bei Karfreitag geblieben. Abschliessend feiern wir am Sonntag mit einem Brunch zusammen die Auferstehung.

Ich bin christlich aufgewachsen und habe die Bedeutung von Ostern verstanden und kann nachvollziehen, dass Jesus für mich nicht einfach ans Kreuz spaziert ist, sondern dass es ihn alles gekostet hat. Doch ich wünsche mir, dass mir sein Leidensweg immer mehr zu Herzen geht.

Gott sei Dank, ist ja der Weg an Karfreitag nicht zu Ende! Es folgt der Samstag, wo im Aushalten dieser Leere alles stillzustehen scheint, bis dann an Ostersonntag die Spannung aufgelöst wird und wir die Auferstehung feiern können.

Auch wir gehen immer wieder durch Prozesse, wo wir selbst einen Leidensweg gehen und erleben, welche innere Freiheit es freisetzt, wenn wir bis zum Schluss durch das Leiden hindurchgegangen sind.

KARFREITAG

Karfreitag ist für mich ein Hineinversetzen in das, was Jesus durchgemacht hat. Kurz zuvor, als er in Jerusalem auf einem Esel einzog, hat ihm die Menschenmenge noch zugejubelt und ihn gefeiert. Innerlich wusste er aber, welchen schweren Weg er vor sich hat und welchen Schmerz er erdulden muss.
Ich wünsche mir, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was das bedeutet: Er hat alle Lasten für mich getragen.

SAMSTAG

Dann kommt der Samstag. und wenn ich mich so in die Jünger von Jesus hineinversetze... Sie haben ja gedacht, jetzt ist alles vorbei! Er war drei Jahre lang mit ihnen unterwegs, und sie hatten sicher erwartet: Jetzt geht’s in die Freiheit! Er hat uns so viel Weisheit mitgegeben, war mit uns in Beziehung und hat geholfen, Konflikte zu lösen. Er hat Wunder vollbracht, wir haben seine Macht und Herrlichkeit gesehen... Doch jetzt ist er tot, auf die grausamste Weise am Kreuz getötet. Am Samstag ist einfach nichts mehr da von all der Hoffnung. Die Jünger waren verzweifelt und wussten nicht, wie es weitergeht und was jetzt mit ihnen passiert.

Dabei merke ich: Das Vakuum halte ich ja auch schlecht aus! Es ist auch für mich nicht leicht, Schmerz und Zerbruch zu ertragen, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Mich aushalten im Zerbruch – das gehört für mich eben auch zu Ostern. Wie gehe ich da mit mir um, was erlebe ich in der Zeit, wenn ich das Nochnicht aushalten muss?

Es ist vollbracht!

Für jeden einzelnen von uns, für mich und dich und für jeden, der dieser genialen Botschaft glaubt und mit Jesus sein Leben teilt.

OSTERSONNTAG

Es fällt uns leicht zu sagen, dass nach Karfreitag die Auferstehung kommt. Die Jünger wussten jedoch zu dieser Zeit noch nichts davon! Erst als Jesus sich den Frauen am Grab und dann vielen anderen zeigte, erkannten sie: Ja er ist auferstanden, er lebt und will uns an der Hand nehmen, er lässt uns nicht alleine, sondern ist immer unser Retter.

Für uns bedeutet das: Jesus hat das vollkommene Werk vollbracht. Er ist ans Kreuz gegangen und auferstanden, weil er mit uns Beziehung leben und in Verbindung mit uns bleiben will. 

Wir haben das Privileg, am Ostersonntag bei Tagesanbruch miteinander am Feuer stehend zu wissen, dass es nicht bei Karfreitag geblieben ist.  Es ist vollbracht, für jeden einzelnen von uns, für mich und dich und für jeden, der diese geniale Botschaft glaubt und mit Jesus sein Leben teilt!

 

Monika Graf
Geschäftsführerin, Leitung Lebensschule, Kurse, Lebensberatung, Leitung Resilienzjahr, Marketing, Ehrenamtliche Arbeit

 

Den Osterweg wollen wir auch an diesen Ostern wieder gemeinsam gehen. Wir starten an Gründonnerstag am Abend und schliessen am Ostersonntag nach dem Osterfeuer mit einem Brunch. Jetzt anmelden! Wir freuen uns auf dich.