In einer zunehmend vernetzten und globalisierten Welt scheint Unsicherheit allgegenwärtig.

In den letzten Jahren haben wir erlebt, wie schnell sich vermeintliche Sicherheiten auflösen können. Von der COVID-19-Pandemie über geopolitische Spannungen bis hin zu Kriegen und wirtschaftlichen Krisen – die Welt scheint unsicherer denn je. 

Lasse ich mich von der allgemeinen Unsicherheit selbst auch verunsichern, oder weiss ich, dass ich innerlich fest verwurzelt bin, um den Stürmen dieser Zeit standzuhalten?

Diese Frage haben wir Carlo gestellt und ihn gebeten, uns zu erzählen, wie er dies persönlich, in seinem Umfeld und in der Arbeitswelt erlebt und was ihm Sicherheit gibt. 

 Ich beschäftige mich oft mit Medien und aktuellen Nachrichten, man könnte mich einen «News Junkie» nennen. Dabei ist mir bewusst, dass ich herausgefordert bin, Medien selektiv und massvoll zu konsumieren, damit mich die erschreckenden und oft schwer nachvollziehbaren Vorgänge in der Welt nicht negativ beeinflussen. 

Waren es früher die Jobsicherheit und die steigenden Lebenserhaltungskosten, die den Leuten Angst machten, sind bei vielen nun die herrschenden Kriege und die damit verbundene weltweite Aufrüstung zur grössten Sorge geworden.  

Parteien von links bis rechts scheinen nicht mehr das Ziel zu verfolgen, einen Konsens zu finden, sondern drücken ihre teils extremen Ansichten durch, die oft mit offensichtlichen Lügen zementiert werden. Dies bereitet mir Sorge, und ich frage mich, wo da die Vorbildfunktion der Führenden bleibt. 

Selbst bin ich in der Reisebranche tätig, da erlebe ich direkt, dass jeder Vorfall in der Welt seine Auswirkungen auf die betroffenen Regionen und darüber hinaus hat. Als Folge sind unsere Kunden ängstlicher geworden, was die Sicherheit in den verschiedenen Ländern betrifft, oder auch wie sicher zum Beispiel Fluggesellschaften sind. Der Kunde ist heute viel fordernder und zeigt eine zunehmende Aggressivität. 

Ich persönlich pflege belebende Rituale, die mir gerade in Zeiten der Unsicherheit wichtig geworden sind. So sind die morgendliche Zeit mit Jesus und der Besuch des Gottesdienstes am Sonntag hoffnungsspendend und geben mir den nötigen Halt fürs Leben. Stabilität gibt mir auch das Pflegen von Beziehungen in meinem Umfeld, sei dies bei guten Gesprächen, beim gemeinsamen Besuch eines Fussballspiels oder ganz einfach beim «Klopfen» eines Jasses. 

Abschliessend: Auf die Frage, was mir Sicherheit gibt, kann ich sagen, dass mir Beziehungen im Leben Sicherheit geben – die Beziehung zu Gott, die Beziehung zu mir und die Beziehung zu meinem Gegenüber!

Carlo

 

Zur Vertiefung des Themas empfehlen wir den Wochenkurs «Starke Wurzeln in stürmischen Zeiten» vom 3. bis 10. Mai 2025.