Stiftung Casa Immanuel – erfüllt Beziehung leben.

Lebendige Standhaftigkeit – mein Fundament für das Leben

«Ich bete, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit die Kraft gibt, durch seinen Geist innerlich stark zu werden.» (Epheser 3,16)

 

Standhaftigkeit ist mehr als Durchhaltevermögen oder Starrsinn. Sie ist für mich eine tiefe, im Glauben verwurzelte Stärke, die uns befähigt, Herausforderungen zu meistern, ohne unsere Werte oder unsere Hoffnung zu verlieren.

In einer Welt, die von Unsicherheit, Konflikten und schnellen Veränderungen geprägt ist, wird Standhaftigkeit zur Lebensaufgabe. Für mich ist sie der Schlüssel, um angesichts all dieser Herausforderungen nicht aufzugeben. Doch diese Standhaftigkeit ist keine blosse Willensanstrengung. Sie entspringt einer mannigfach auf die Probe gestellten Verbindung mit Gott, der uns durch seinen Geist immer wieder die Kraft schenkt, «innerlich stark zu werden». Es ist also ein Prozess des Werdens! Ich will lernen, dass Standhaftigkeit nicht bedeutet, keine Schwächen zu haben oder nie zu scheitern. Sondern sich gerade in solchen Momenten immer wieder auf Gott zu verlassen, der uns aufrichtet.

Epheser 3,16 erinnert mich daran, dass Gottes Reichtum (das griechische Wort «ploutos», das hier verwendet wird, bedeutet Überfluss, Fülle oder unermesslicher Schatz) unerschöpflich ist. Seine Herrlichkeit (das griechische Wort «doxa» bezeichnet die Pracht oder das Wesen Gottes) ist die Quelle, aus der wir schöpfen dürfen. Die sichtbare Manifestation seiner Gegenwart und seines Charakters, die sich in seiner Schöpfung, seinem Handeln und seiner Liebe zu uns zeigt.

Diese Standhaftigkeit erfordert Mut: Mut, manchmal gegen den Strom zu schwimmen, Mut, Verletzlichkeit zuzulassen, und Mut, an Gottes Versprechen festzuhalten, selbst wenn – oder gerade weil – die Umstände dunkel erscheinen. Sei es, wie bei mir, im Moment des – zu frühen – Verlusts nahestehender Personen, im Mittragen meiner chronisch kranken Ehepartnerin oder in der Begleitung von Ratsuchenden in ausweglos scheinenden Situationen.

Standhaftigkeit ist kein starres Festhalten, sondern ein lebendiger Prozess. Sie wächst in der Beziehung zu Gott, in der Gemeinschaft mit anderen und durch die Bereitschaft, sich von Gott formen zu lassen. Ich will diese Standhaftigkeit für mich persönlich mehr und mehr entwickeln – nicht als Last, sondern als Geschenk. Denn wenn wir durch den Geist Gottes innerlich stark werden, können wir nicht nur unsere eigenen Stürme überstehen, sondern auch anderen zur Seite stehen. Das ist das Geheimnis der «Beugsamen», die, wie die Bäume des Waldes im Sturm, hin und herwiegen, sich gegenseitig schützen und stützen, um nicht unter der Last des Luftdrucks zu zerbrechen – und nach dem Sturm wieder aufrecht stehen.

So bete ich, dass der Reichtum seiner Herrlichkeit uns alle stärkt, standhaft zu bleiben – persönlich im Glauben, gemeinsam in der Liebe und zusammen in der Hoffnung!

Daniel Linder
Leitung Beratungsstelle Zürich, Lebensberatung, Kurse

 

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