Halbzeit im mehrwöchigen Resilienztraining
Beziehungsfähig bleiben in einer Welt voller Unsicherheit – Halbzeit im laufenden mehrwöchigen Resilienztraining
13 Personen im Alter ab 25 bis 60 plus befinden sich seit 4 Wochen auf ihrem ganz persönlichen Versöhnungsweg mit herausfordernden Themen aus ihrer Biografie. Wir haben gemeinsam und individuell Fragen bearbeitet wie zum Beispiel: Wie kann ich Hoffnung in (m)einer Welt voller Unsicherheit behalten oder finden? Wie kann ich lernen, meine Schwierigkeiten anzunehmen, ohne an ihnen zu zerbrechen und daraus sogar innere Stärke (Resilienz) entwickeln? Was sind gesunde Beziehungen und wie kann ich meine Beziehungsfähigkeit zu mir, zu Gott und zu meinen Nächsten aktiv gestalten? Wie kann ich achtsam und eigenverantwortlich mit mir selbst umgehen? Oder was heisst «Versöhnung als Lebenseinstellung» in mein Leben zu integrieren in einer Welt, die immer unversöhnlicher zu werden scheint?
Eingebettet in das Tagesprogramm waren regelmässige praktische Einsätze in unserem Betrieb zur Umsetzung des Erlernten, Kreativangebote wie Ausdrucksmalen, Atem- und Stimmtrainings und natürlich Freizeiten, die individuell oder als Gruppe gestaltet wurden.
Fragen wir doch einmal bei einer Teilnehmerin nach, was sie bisher erlebt hat:
Wie erlebst du deinen Aufenthalt in der Casa Immanuel von den Rahmenbedingungen her?
Ich erlebe es entspannt. Ich kann loslassen und darf Schritte machen, die nicht schon im Voraus festgelegt sind. Als Mutter von fünf Kindern geniesse ich das sehr. Ich liebe die Natur und den Bach hinter dem Haus. Ich kann runterfahren, mich frei fühlen und mich beschenken lassen vom Innersten her. Körper, Seele und Geist. Das finde ich gewaltig!
Wie unterstützt dich das Kurs-Setting auf deinem Versöhnungsweg?
Ich schätze die Lebensberater-Gespräche sehr, die mich immer wieder dort abholen, wo ich gerade stehe. Sind Wegweiser, die mich immer wieder mit Jesus in Verbindung bringen. Dass ich hören durfte, dass ich von Gott gut geschaffen bin und meine ursprüngliche Schöpfungsidentität suchen und ausleben darf, begeistert mich. Deshalb will ich mit meinen alten Geschichten «aufräumen» und mich versöhnen. Auch das Entspannt werden in meiner Familie hat mich befreit, weil ich gelernt habe, Eigenverantwortung zu leben. Zudem durfte ich auch viel in den Gruppensettings lernen, obwohl sie mir anfänglich zuwider waren. Vor allem, mich zuerst einmal selbst zu lieben!
Welches der behandelten Themen hat dich bisher am meisten herausgefordert, aber auch weitergebracht?
Eigen- und Fremdverantwortung. Ich habe mich als Mutter für alles verantwortlich gefühlt und mich dabei vergessen. Das hat mir nicht gutgetan und ich bin daran, das zu ändern – Gott sei Dank!
Was würdest du jemandem sagen, der sich überlegt, ebenfalls eine Auszeit zu machen?
Ich wünsche jedem, der ein befreites, erfülltes Leben entdecken will, sich eine solche Auszeit zu nehmen und keinen Tag länger zu warten. Das Leben ist zu kurz, um nur gut zu funktionieren, aber nicht sein Ureigenes leben zu dürfen. Denn das ist das, was Gott für uns will. Er will uns beschenken!
Was möchtest du sonst noch sagen?
Sei es dir wert, Zeit mit dir zu verbringen und Schritt für Schritt zu entdecken, wer du wirklich bist. Damit du das ausleben kannst, wie du wirklich bist!
Daniel Linder hat das Interview mit Monika Köpfli geführt.