Editorial
Ein Blick zurück von Geschäftsführerin Monika Graf
Wir leben in einer Welt, die in vielen Bereichen durcheinandergeraten ist. Unsere Werte stehen auf dem Prüfstand. Wie reagieren wir darauf? Ich gehe davon aus, dass euch ebenfalls viele Fragen bewegen. Doch der Alltag geht weiter – und das ist gut so...
Wir hatten einmal mehr ein bewegtes Jahr mit vielen Facetten. Ich freue mich sehr, dass ich im Januar 2022 in den Vorstand der CISA (Christliche Institutionen der Sozialen Arbeit) aufgenommen wurde. Ich habe dadurch noch mehr Einblick in weitere soziale Institutionen, ich sehe, was sie bewegt, und wir können als Casa Immanuel einen Beitrag in diesem wichtigen Verband leisten.
Als Kontrapunkt hiess es, Abschied zu nehmen von langjährigen Mitarbeitern. Dies ist immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge verbunden. Einerseits ist es wunderbar, dass Menschen noch mehr ihren Herzensweg einschlagen können. Aber für uns waren sie Stützen, die im Werk mitgetragen haben und die nun wegfallen. Und doch freue ich mich sehr, dass sie ihrem Herzen gefolgt sind: Sie leben dadurch den zweiten Teil unserer Vision aus und «prägen die Gesellschaft wertschätzend».
Endlich ein Dach über dem Kopf
Ein grosser Wunsch von uns ging in Erfüllung: Schon lange wollten wir den provisorischen Übergang zwischen den beiden Gebäuden der Casa Immanuel in eine definitive Lösung überführen und gleichzeitig den Innenhof fertig gestalten. Beides konnten wir endlich realisieren. Besonders schön war, dass wir dieses Projekt mit der gleichen Gärtnerei, die bereits vor Jahren mit uns geplant und uns unterstützt hatte, umsetzen konnten – und dass sie uns zudem bei der Umsetzung mit einer grosszügige Zeitspende unterstützte! Ausserdem war in den Wochen des Bauens herrlich mitanzusehen, mit welcher Begeisterung einige Ehrenamtliche bei zum Teil grosser Hitze freudig mithalfen. Dank der erneuten breiten Unterstützung von Unternehmern, Ehrenamtlichen und Darlehensgebern können wir nun auch zwischen den Gebäuden Wind und Wetter standhalten. Was für ein Geschenk!
Im Kurswesen entschieden wir im Sommer, unsere Angebote im zweiten Halbjahr zu reduzieren, da wir nach wie vor auf zwei kostbare Mitarbeiter in der Lebensschule verzichten müssen. Wir machten aus der Not eine Tugend und nahmen neue Themen auf, um die Menschen noch mehr in ihrem Alltag abzuholen. Dies wollen wir sicherlich so weiterführen. Zugleich entschieden wir, kein detailliertes Kursprogramm mehr zu gestalten, um unsere kostbaren Ressourcen zu sparen. Wir weisen nun mit einer Postkarte und – sehr zeitgemäss – mit unseren neuen Landingpage auf unser Kursangebot hin.
Ein weiterer Kraftakt, der uns das ganze Jahr 2022 begleitete und immer noch begleitet, ist unsere neue Softwarelösung in der Administration. Aus dem geplanten Sprint ist ein Marathonlauf geworden, der das ganze Team herausfordert. Seit Anfang 2023 läuft die Einführung des Programms, und wir haben bereits wichtige Meilensteine gesetzt.
Finanzielle Entlastung und der Wunsch nach mehr Gönnern
Im November wagten wir es, unser Herz über einen kurzen Videoclip mit euch zu teilen, dass uns Mitarbeiter fehlen und unsere Finanzen nicht gut aussehen. Mich und das ganze Team berührte tief, wie viele Menschen sich mobilisieren liessen, um uns finanziell zu unterstützen. Wir erhielten nach dem Versand des Videos bis Ende Jahr noch viele und grosszügige Spenden , was eine grosse Entlastung für unseren Jahresabschluss bedeutete.
Natürlich kommt mir auch unsere Aktion mit den Gönnern in den Sinn. Wir waren sehr begeistert von dieser Idee und überzeugt, dass sie positiv ankommen würde... Leider hat die Idee bei den möglichen Gönnern nicht wie erhofft gefruchtet und so machte sich im Verlauf des zweiten Halbjahrs doch eher Enttäuschung bei uns breit. Wir sind weiter in der Auseinandersetzung, wie wir für unsere Idee der Gönnerschaft noch mehr Begeisterung wecken können.
Ein riesengrosses Dankeschön
Und doch schaue ich einmal mehr in grosser Dankbarkeit zurück, welche kleinen und grossen Wunder uns auch in diesem Jahr begegnet sind. So viele strahlende Gesichter zogen von hier weiter, so viele Menschen konnten Fragen in ihrem Leben neu ordnen! Ein riesengrosses Dankeschön gilt euch allen, die ihr uns treu begleitet habt, auf welche Art auch immer – ob im Gebet, mit Zeitspenden oder mit finanzieller Unterstützung. Was wäre die Casa Immanuel ohne all die vielen Menschen, die hinter uns stehen?
Das grösste Dankeschön sage ich unserem Gott, der seine segnende Hand über uns hält und uns alle weiterführt und treu begleitet.
Herzlich grüsst
Monika Graf, Geschäftsführerin Casa Immanuel