Stiftung Casa Immanuel – erfüllt Beziehung leben.

Der Versöhnungsweg

Der Versöhnungsweg knüpft an die Eigenverantwortung jedes einzelnen Menschen an. Es geht darum, mich mit den belastenden und einschränkenden Anteilen meiner Biografie auseinanderzusetzen, auszusöhnen und daraus neue, lebensbejahende Verhaltensgrundlagen zu entwickeln.

Auseinandersetzung mit meinem Verhalten

In der Auseinandersetzung mit meinem Verhalten (Denken, Fühlen und Handeln) finde ich Antworten auf zentrale Fragen, die mein persönliches Leben betreffen und nicht selten belasten. Durch den Versöhnungsweg gelingt es mir, mich aus solchen Negativspiralen zu lösen, meine Lebenseinstellung zu erneuern und Schritt für Schritt neue Sicht- und Verhaltensweisen zu entwickeln und nachhaltig zu verändern.

 

Versöhnungsweg Casa Immanuel

Schritte auf dem Versöhnungsweg

Wir verstehen den Versöhnungsweg nicht als Checkliste, die man einfach abarbeitet. Es ist ein zutiefst positives Lebenskonzept, das ich Schritt für Schritt in mein Leben integriere und dadurch immer mehr innerlich frei werde. Der Versöhnungsweg ist ein ganzheitlicher Prozess, währenddem ich lerne anders zu handeln, mein Handeln zu reflektieren, die Ursachen meiner Verhaltensmuster zu erforschen und lerne, für meine Anteile in Konflikten (innerlich wie äusserlich) die Verantwortung zu übernehmen. Insbesondere auf den Wegstrecken, wo es um meine verletzten Wurzeln geht, ist es wichtig, dass ich begleitet werde.

Tatort

Am Anfang dieses Weges steht meistens eine Situation oder eine Person, die bei mir negative Gefühle und Reaktionen hervorruft (ein Auslöser oder Trigger). Forsche ich da weiter, erkenne ich, dass ich eine ähnliche Situation bereits in der Vergangenheit erlebt habe. In der Beratung werde ich, wenn ich dazu bereit bin, behutsam mit dieser Tatsache konfrontiert; sozusagen an den Tatort aus der Vergangenheit herangeführt. Ich erkenne, welche destruktiven Verhaltensmuster ich mir als Folge dieser Vorfälle angeeignet habe, um emotional zu überleben. Dabei kommt es nicht darauf an, ob ich in der jeweiligen Situation Opfer oder Täter war.

In verschiedenartigen Rollensituationen (virtuelle Gegenüberstellung mit den Tat-Beteiligten) wird darauf der festgestellte Vorfall geklärt und sämtliche damit zusammenhängenden Tatsachen, wie ich sie damals subjektiv erlebt habe, werden aufgeklärt und mittels eines Erlebnisberichts festgehalten. Dieser Tatsachenbericht wirkt bereits entlastend.

 

Verhandlung

Bin ich mit diesen Tatsachen, dem eigentlichen Tatort, konfrontiert, kann ich mich entscheiden, wie ich mich weiter verhalten möchte. Will ich mich mit der Tat beziehungsweise den Tätern versöhnen und den Beteiligten vergeben? Bin ich bereit, mir selbst auch zu vergeben? Bin ich bereit, meine destruktiven Verhaltensmuster loszulassen und neues Handeln einzuüben?

 

Anders handeln

Der Versöhnungsweg ist meine bewusste Entscheidung, destruktive Verhaltensmuster aus meiner Vergangenheit loszulassen und in kleinen Schritten neue, lebensbejahende Verhaltensgrundlagen zu entwickeln und einzuüben. Es ist gleichzeitig ein Weg der emotionalen Abnabelung von meiner Herkunftsfamilie in ein eigenverantwortliches Leben in innerer Fülle und Freiheit.

Dieser Weg erfordert Zeit und einen geschützten Rahmen, in dem ich lerne, auch meiner Verarbeitung von Trauer, Wut oder Enttäuschung Raum zu geben. Entscheidend ist darin eine professionelle Begleitung und Unterstützung, damit ein solcher Prozess konstruktiv durchlaufen werden kann und ich ermutigt werde, trotz schwierigen Erkenntnissen, die emotional aufwühlen können, immer wieder aufzustehen, weiterzugehen und um das Ziel, meine Freiheit im Denken, Fühlen und Handeln wiederzuerlangen, nicht aus den Augen zu verlieren.

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